Sonntag, 15. September 2013

Meine erste Zeit in Italien

Hallo Leute,

seit meinem letzten Eintrag ist viel passiert. Ich bin jetzt schon über eine Woche in Italien und seit 6 Tagen in meiner Gastfamilie. Ich glaube, so langsam bin ich wirklich in Italien angekommen. Aber ich sollte am Anfang beginnen.


Abschied und Ankunft...


Meine letzte Zeit in Deutschland ist schnell vergangen. Plötzlich war es dann soweit. Ich musste Familie, Freunde und meinen Hund verabschieden und meine Heimat hinter mir lassen. Als ich dann im Flieger saß war mir keinesfalls bewusst, dass ich Deutschland so schnell nicht wieder sehen würde. Links und rechts von mir saßen zwei nette Mädchen, die ich schon von der Vorbereitung kannte. Für die beiden war das der erste Flug.
Deshalb erzählte ich ihnen, wie das im Flugzeug alles so abläuft. Der Flug ging schnell um. Sich unterhalten, essen, trinken, Fotos machen- und schon waren wir da. Das was danach passiert ist ist wahrscheinlich ziemlich langweilig für euch. Auf jeden Fall sind wir dann nach langem Warten, Busfahrt und Co gegen Abend endlich im Hotel angekommen. Es war ein sehr schönes Hotel mit vielen Häusern und einer großen Anlage. Nach dem wir angekommen sind, gab es erstmal Abendbrot. Mein erstes Essen in Italien: Nudeln mit Tomatensoße. Ja wow ich weiß, aber man muss sagen, sie waren wirklich gut. Dann gab es noch Salat Möhren und Fleisch. Als ich dem Kellner gesagt habe, dass ich Vegetarierin bin, hat er mich gefragt, ob ich Käse will. Und dann kam er an mit einem Teller mit drei großen Stücken Käse... 
Natürlich habe ich nicht alles gegessen, aber ich war trotzdem so voll! 





Meine Zimmergenossin und ich in Rom
In dem Hotel waren nicht nur wir aus Deutschland, sondern auch noch Austauschschüler aus etwa 42 anderen Ländern. Insgesamt waren wir 501 Leute. Besonders lustig waren auch die Austauschschüler aus Argentinien. An dem Abend habe ich mich viel mit einigen von ihnen unterhalten. Die haben die ganze Zeit so ein argentinisches Getränk getrunken und rumgereicht. Dieses Getränk war Mate Tee. Der Tee füllte den ganzen Becher. Dann haben sie einen Schuss heißes Wasser reingetan und mit so einem Metallstrohhalm getrunken bis es keine Flüssigkeit mehr gab und es weitergereicht. Ein paar von uns Deutschen haben sie auch was angeboten. Sie haben uns erzählt, dass man bevor man trinkt den Becher hochhebt und "por la pica" sagt, sozusagen als Trinkspruch. Das haben wir dann alle gemacht und sehr laut "por la pica" gesagt". Der Tee war voll geil und ziemlich süß. Nachdem wir alle getrunken hatten, haben sie uns erzählt, dass sie uns verarscht haben und "por la pica" soviel heißt wie für den Penis. Dann mussten wir alle lachen. Im Nachhinein hat mir ein Argentinisches Mädchen erzählt, dass Argentinier Ausländern gegenüber viele solche Scherze machen, weil sie ihre Sprache und Kultur nicht kennen. Also ich mag Argentinier, mit denen hat man wirklich Spaß. An demselben Abend habe ich mich mit einem aus Costa Rica über die Kultur in Costa Rica und in Deutschland unterhalten und mit Türken, einer Deutschen und einem Afrikaner ein türkisches Ballspiel gespielt und mich mit ihnen unterhalten bis in die späte Nacht. Am nächsten Tag haben wir in Gruppen Spiele gespielt, über Italien geredet und uns vorbereitet. Trotzdem blieb immer noch viel Zeit um sich mit Australiern, Kanadiern, Chinesen, Neuseeländern und Thailändern zu unterhalten. Ich fand die Zeit in Rom echt toll, obwohl wir leider nichts von der Stadt gesehen haben. Dafür habe ich an eineinhalb Tagen so viel über viele verschiedene Kulturen gelernt und Leute aus der ganzen Welt kennengelernt. Ich finde das echt toll, weil es echt selten vorkommt, dass so viele verschiedene Kulturen aufeinandertreffen.

Erste italienische Bekanntschaften

 Am nächsten Morgen ging es schon sehr früh, viel zu früh für mich und Leute in meiner Region los (ich musste um fünf Uhr aufstehen!). Nach einer sehr langen Zugfahrt kamen wir dann am Bahnhof in Brindisi an. Da meine Familie verreist war und mich erst Abends abholen würde, sollte ich tagsüber erstmal in der Familie des AFS- Präsidenten von Brindisi unterkommen. Also stand ich am Bahnhof, alle wurden herzlich von ihren Familien empfangen, nur ich stand alleine da, was mich etwas traurig machte. Doch dann kam ein Mann und fragte, ob ich Minou sei und sagte, ich würde heute in seiner
Familie sein. Dann kam der Gastvater von Rosa, einem Mädchen aus Deutschland die auch in meiner Stadt lebt und erzählte mir, dass er ein Freund von meiner Gastfamilie sei und nicht weit entfernt wohne. Alle waren sehr nett, sodass ich nicht mehr traurig war und dann haben wir alle auch noch ein Foto gemacht. In der Familie haben wir dann erstmal Mittag gegessen und der Vater hat mich gefragt, ob ich Wein wolle. Ich habe abgelehnt- ich war sowieso schon so müde. Die Familie hatte übrigens einen zehnjährigen Sohn und eine 18-jährige Tochter. Dann haben wir Nudeln mit Tomatensoße gegessen, was richtig lecker war und eine selbst gemachte Limonade getrunken. Dann stand die Mutter schon wieder in der Küche und die dachte mir, es gibt doch jetzt nicht noch mehr Essen? Aber doch, gab es. Kurze Zeit später kam die Mutter mit Möhren, Brot, Mozzarella und so gebratenen, gesalzenen Peperoni an... Die waren voll scharf, aber richtig lecker! Und dann gab es noch Eis und Kaffee!!! Dann sind wir noch zu der Schwester von der Frau gefahren, weil sie Geburtstag hatte und haben noch Kuchen gegessen. Oh mein Gott, war ich voll! Dann sind wir noch zu der Oma gegangen, die wollte mir noch Eis geben, aber dann musste ich wirklich ablehnen. Die meinte zu mir die ganze Zeit "que bella" und hat meine Wange gestreichelt. Ja, die Italiener sind schon sehr herzlich. Als wir wieder zu Hause waren habe ich mich in den schönen, großen Garten gesetzt und mein Buch Alice im Wunderland gelesen. Dann hat der Vater mir noch die Früchte gezeigt, die er anbaut und die Mandeln. Ich meinte zu ihm, dass ich Mandeln mag und dann hat er mir gleich ein Kilo davon gegeben. In der Familie habe ich mich wirklich wohl gefühlt! Ich bin froh, dass ich den Tag in der Familie verbracht habe. So habe ich tolle Menschen kennengelernt und sogar das Leben in zwei verschiedenen Familien mitbekommen.



Meine Gastfamilie

Als es soweit war und meine Familie kam, war ich sehr aufgeregt! Aber dafür gab es eigentlich keinen Grund, die waren alle sehr nett! Eine Freundin von meiner Gastschwester war auch noch da. Mit ihr würde ich mich im später noch sehr gut verstehen. Sie und ihre Eltern haben mir als Willkommensgeschenk eine Riesenpackung mit Dolce( kleine Kuchen- richtig lecker!!) geschenkt.




Am nächsten Abend haben sie für mich eine Willkommensfeier mit Freunden von meiner gleichaltrigen Gastschwester gemacht. Das war richtig lustig mit denen und ich muss sagen, die Italiener( oder eigentlich die meisten Länder) können viel besser feiern als die Deutschen und sind auch ohne Alkohol richtig lustig drauf. Es gab natürlich auch viel Essen. Unter Anderem Pizza mit Pommes drauf- ist zwar ziemlich pervers, aber echt heftig! 




 















Dann haben wir noch schwarzer Peter gespielt, was ich als Gastgeschenk mitgebracht hatte. Wie ihr wahrscheinlich wisst, bekommt der Verlierer, also der schwarze Peter die Nase schwarz angemalt. Also hat meine Gastschwester dem Verlierer die Nase schwarz angemalt, die ganze Nase. Das war voll lustig, obwohl ich gerade denke, dass mir hier wahrscheinlich die ganze Zeit solche Dinge passieren.

Auf jeden Fall ist meine Familie wirklich sehr nett und herzlich! Natürlich ist vieles anders und ungewöhnlich.

Zum Beispiel muss ich ich zu Hause Hausschuhe tragen, ich darf keine Flip Flops auf der Straße tragen und ich muss meine Haare föhnen. Die Haare müssen generell immer perfekt sitzen. Aber ich denke diese und andere Dinge sind Sachen, an die ich mich gewöhnen kann. 
Meine Gastmutter ist sehr herzlich und lieb. Sie bemüht sich, dass ich mich wie zu Hause fühle, bekocht mich fantastisch und hilft mir, italienisch zu lernen. Mein Gastvater arbeitet viel, ist aber auch sehr nett. Er hat eine große Autorität, ist so wie der Rest der Familie immer chic angezogen, ist sehr gentlemenlike  und kümmert sich gut um mich. Meine Gastschwester ist auch toll sie hat mir viel von der Stadt gezeigt und hilft mir beim Italienischlernen. Sie kann sogar ziemlich gut Englisch, auf jeden Fall für italienische Verhältnisse und sie ist wirklich sehr lieb und auch lustig. Sie nimmt mich oft zu ihren Freunden mit, fast jeden Tag. Oft gehen wir einfach in eine Bar und trinken Kaffee oder Eistee, gehen Abends Pizzaessen oder laufen einfach in der Stadt herum, unterhalten uns und machen Spaß. Einmal war ich auch mit ihr und einer Freundin ähhm joggen, falls man das dann so nennen kann.
eine Freundin von meiner Gastschwester( links) und ich in einer Bar
 Die Kommunikation mit meiner Gastfamilie hat sich schon verbessert. Denn meine Gasteltern sprechen fast kein Englisch, aber mein Italienisch ist schon besser geworden. Es gab auch schon kulturelle Missverständnisse, die sich aber geklärt haben. Generell rate ich euch, falls ihr ins Ausland wollt/ im Ausland seid, redet viel und klärt etwas, wenn es euch stört. Meistens sind es nur Missverständnisse durch kulturelle Abweichungen. 
Meine Gastmutter hat mir immer so viel zu Essen aufgetan, das konnte ich nie aufessen! Aber mittlerweile haben wir abgeklärt, dass ich weniger essen möchte. Das Frühstück war erstmal eine kleine Umstellung. In Deutschland frühstückt man ja eher viel und herzhaft. Doch in Italien gibt es süßes Frühstück. Jeden Morgen essen wir Brioche( kleine, weiche, kuchenartige Teile, gefüllt mit einer Milchcreme). Dann gibt es Kaffee, Milch und Saft- ich trinke meistens Saft. Zum Mittagessen gibt es fast immer Nudeln mit Soße, oder Gemüse. Und Abends gibt es oft Antipasti. Zum Beispiel Brot, Mozzarella, Salat und Peperoni. Für die Italiener ist Essen ein sehr wichtiges Thema und die Mutter fragt mich während des Essens mehrmals "ti piace?", also ob ich das Essen mag. Ich wage jetzt mal, eine generelle Aussage über Italiener zu machen, und zwar, dass folgendes für die Italiener sehr wichtig ist: Essen, Familie, Mode, Ansehen, Haus und für die Männer auch Vespa und Auto, aber auch ihr Vaterland an sich. 


Meine Stadt Francavilla Fontana

Die Stadt in der ich lebe ist wirklich ein großer Kontrast zu Hamburg. Sie ist klein, hat viele altmodische Gebäude und es ist sehr warm. Ich fühle mich wohl hier. Es ist schönes Wetter, ich finde die Stadt schön und alles ist sehr südlich. Es gibt viele Palmen, der Himmel ist immer blau und überall werden Melonen verkauft. Oft hört man eine laute Stimme durch die ganzen  Straßen. Das sind Autos, die oben drauf einen Lautsprecher haben und dabei wird von den Aktuellen Veranstaltungen in Francavilla erzählt, oder aber es sind Melonenverkäufer. Die Stadt hat auch noch mehrere Kirchen. In einer davon war ich kurz drinnen und der Anblick ist wirklich überwältigend. Das Haus in dem ich lebe ist auch sehr schön. Anders als in Deutschland haben die meisten hier ein Haus. Es ist ziemlich groß, aber gemütlich eingerichtet. In meinem Zimmer fühle ich mich wohl, obwohl was für deutsche Verhältnisse etwas ungewöhnlich ist, ist, dass ich als Decke nur eine Art Laken habe und, dass die Matratze viel härter ist. Ich denke, machmal sprechen Bilder mehr als Worte, deshalb...        


das Haus in dem ich lebe


die Kirche


ein Melonenstand












ich in meinem Zimmer





Der erste Schultag


An meinem ersten Schultag war ich schon etwas aufgeregt. Es ist ja auch wichtig, einen guten ersten Eindruck zu machen. In meiner Klasse, terza b, ist noch eine Austauschschülerin aus Kroatien, die ich
schon aus Rom kenne. Auf jeden Fall standen wir dann vor der Klasse und unsere Vertrauenslehrerin, die auch unsere Englischlehrerin ist, redete etwas über uns auf schnellem italienisch. Für unsere Mitschüler war das sehr aufregend, sie redeten laut durcheinander und lachten, wobei wir uns etwas dumm vorkamen. Dann sollten wir uns jeder auf englisch kurz vorstellen und bekamen danach unsere Plätze zugewiesen. In der Pause wurden wir umringt von vielen Schülern machten Fotos und tauschten Handynummern und Facebooknamen aus. Ich verstand zwar nur die Hälfte, unter anderem weil es in der Klasse immer so unglaublich laut ist, aber ich merkte, dass sie mich gleich gut aufnahmen.

Italienische Schule ist sehr anstrengend. Wir haben zwar meistens nur bis 12 oder 1 Unterricht, aber dafür so gut wie keine Pausen und wenn, dann sind sie nur sehr kurz. Der Schultag besteht rein aus Frontalunterricht und abschreiben. Das ist sehr anstrengend, vor allem, wenn du nur wenig italienisch verstehst.

Naja, auf jeden Fall habe ich mich hier wie schon gesagt gut eingelebt und bin, denke ich, jetzt wirklich in Italien angekommen. Der Eintrag war mal wieder ziemlich lang, aber ich hoffe, ihr habt es trotzdem bis zum Ende gelesen und es hat euch gefallen. Liebe Grüße aus Italien, eure Minou.         



Montag, 12. August 2013

Hallo :)

Hier ist der Link zum allgemeinen AFS- Blog. Dort ist mein Blog dann auch noch mal zu sehen.
[http://blog.afs.de]

Freitag, 9. August 2013

Bald geht´s los!

Hallo, schön, dass ihr meinen Blog aufruft. Ich bin Minou und ich werde bald für ein Jahr mit der Organisation AFS nach Italien gehen. Ich bin 16 Jahre alt, lebe in Hamburg und besuche ein Gymnasium. Ich bin eigentlich eine durchschnittliche Schülerin. Besonders gut bin ich in den kreativen und sprachlichen Fächern. Ich klettere, spiele Klavier und singe. Das wären so die Grundinformationen über mich. Ach ja, meine Eltern sind getrennt. Mein Vater kommt aus England und meine Mutter wurde in Persien geboren und lebt seit sie 14 ist in Hamburg. Erstmal über AFS; nachdem ich eine Niederlage wegstecken musste und bei der Organisation YFU nicht angenommen wurde, bewarb ich mich schriftlich bei AFS. Einige Zeit später wurde ich eingeladen, für ein zweitägiges Auswahlwochenende. Dort lebten wir in einer Jugendherberge, bekamen Informationen über den Austausch und machten viele "Energizer"(eine Art von Bewegungsspiel, um warm zu werden), Spiele und Denkaufgaben. Einige Aufgaben waren zunächst etwas komisch, vor allem die Energizer, welche die meisten von uns AFSern(mich eingeschlossen) aber später zu lieben lernten. Was ich von Anfang an bemerkte war, obwohl wir alle noch ziemlich schüchtern waren und nicht richtig wussten, wie alles bei AFS so abläuft, verband uns etwas und es herrschte eine sehr harmonische Stimmung. Die Meisten waren sehr offen und man konnte sich mit Jedem gut unterhalten. Vor Allem die Betreuer, die größtenteils noch ziemlich jung waren, waren sehr cool drauf, nett, offen und lustig.

Als das Wochenende vorbei war, war ich ziemlich nervös und wartete verzweifelt auf eine Rückmeldung. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich wieder nicht angenommen werde. Doch meine Erwartungen erfüllten sich glücklicherweise nicht. Denn schon am nächsten Tag bekam ich die Benachrichtigung wir freuen uns dir mitteilen zu können, dass du bei unserem Programm angenommen wurdest mit einem Haufen von Informationen und Aufgaben. Und ich habe mich sooo gefreut! Dann musste ich in eine Liste eintragen, in welche Länder ich gehen wollte. Leider war meine Mutter dagegen, dass ich Europa verlasse. Dann war ich auch noch eingeschränkt, weil ich Vegetarierin bin. Meine Erstwahl war Italien. Italien mochte ich schon immer gerne. Ich war zwar schon dreimal da, aber wer hat schon die Möglichkeit, ein Jahr im beliebten Urlaubsparadies zu verbringen? Außerdem gibt es so viele Ecken von Italien, die ich noch nicht kenne. Das darüber, wieso ich Italien gewählt habe...

Einige Zeit später, an meinem 16. Geburtstag war ein großer Briefumschlag von AFS in der Post. Als ich ihn öffnete, stand ganz oben Ländermitteilung. Ob ihr´s glaubt, oder nicht, am selben Morgen hatte ich zu meiner Mutter gesagt ich habe das Gefühl, dass ich heute mein Land zugeteilt bekomme. Und dann stand da- ihr könnt es euch wahrscheinlich schon denken- du bist angenommen für Italien!!! Ich glaube, das war mein bestes Geburtstagsgeschenk! Dann kamen zwei Vorbereitungswochenenden mit Leuten aus Deutschland, die überall auf der Welt hingehen. Auch da machten wir viele Spiele und Übungen speziell vorbereitend für das Auslandsjahr. Und natürlich gaaanz viele Energizer! Auf die konnten wir mittlerweile gar nicht mehr verzichten! Auf diesen Vorbereitungswochenenden hatte ich immer viel Spaß! Eigentlich kann man gar nicht beschreiben, wie viel Spaß wir hatten! Auch dieses AFS- Feeling muss man erlebt haben, das kann man nicht wirklich beschreiben. Und das erstaunliche war, dass man sich mit anderen AFSern die man gerade erst kennengelernt hatte, schon unterhalten konnte, als ob man seit Jahren befreundet wäre. Ob es daran lag, dass nur coole, offene Leute bei AFS waren, oder weil die Stimmung von AFS uns alle so cool und offen machte, kann ich nicht sagen.

Jetzt erwartete mich nur noch das länderspezifische Vorbereitungswochenende. Doch vorher bekam ich noch per Mail meine Gastfamilie. Als ich vor dem Laptop auf dem Sofa saß, und in der E- Mail stand"Liebe Minou, ich bin froh, dir die Informationen über deine Gastfamilie schicken zu können" war ich so aufgeregt, dass ich eine gefühlte halbe Stunde sprachlos vor dem Computer saß. Irgendwann sagte ich dann meiner Mutter und ihrem Freund, dass ich meine Gastfamilie bekommen hatte. Sie setzten sich rechts und links von mir hin und während sie aufgeregt auf mich einredeten, öffnete ich die PDF. Das Ergebnis: Ein Ehepaar mit einer Tochter in meinem Alter. Die sahen alle sehr nett aus! Die Stadt in der sie leben heißt Francavilla Fontana. Nach etwas googeln fand ich raus, dass es eine Kleinstadt im äußersten Süden von Italien in der Region Apulien ist. Das wird lustig, von einer Metropole im kalten Deutschland, in eine Kleinstadt in der Lage von Nordafrika! Naja, ich bin gespannt! Dann folgte das Italien- Vorbereitungswochenende. Dort sprachen wir viel über Italien und Returnees aus Italien beantworteten uns geduldig alle Fragen. Außerdem wurden wir köstlich bekocht von einem italienischen Austauschschüler. Alle waren schon in Italien- Stimmung. Wir konnten es kaum noch erwarten! Jetzt sind meine Sommerferien schon um und ich warte mit einer Mischung aus Angst, Vorfreude und Ungewissheit darauf, endlich loszufahren. Jetzt sind es noch etwa dreieinhalb Wochen, bis ich losfahre.

Von meinem Auslandsjahr erwarte ich mir, selbstständiger und selbstbewusster zu werden. Denn alle sagen immer, ich habe so ein super Selbstbewusstsein, aber in Wirklichkeit bin ich ein bisschen unsicher mit mir selbst. Ich will Erfahrungen sammeln, Spaß haben, italienisch lernen und eine neue Kultur lernen. Ich will italienische Freunde finden und mich dort wohlfühlen. Ich hoffe, ich werde meinen Charakter verbessern und an dem Auslandsjahr wachsen. Und ich möchte gerne italienisch Kochen lernen. Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt!

Das war´s erstmal für den Anfang. Mein erster Eintrag ist jetzt relativ lang, das wird sich in Zukunft wahrscheinlich ändern. Mit den nächsten Einträgen fange ich dann an, wenn ich im Ausland bin. Bis dahin, wünscht mir Glück für mein grooooßes Abenteuer... :)